0

Die Tage des Raben

Historischer Roman

Erschienen am 09.10.2006
Auch erhältlich als:
8,95 €
(inkl. MwSt.)

Nachfragen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442366019
Sprache: Deutsch
Umfang: 544 S.
Format (T/L/B): 4 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Farbenprächtig, dramatisch und unverwechselbar erzählt! An der Seite ihres Mannes Erik, dem letzten Sohn eines uralten nordischen Herrschergeschlechts, ist die rebellische Eifelgräfin Alienor von Sassenberg in das barbarische Herzland der Wikinger gereist. Doch dort war das Paar alles andere als willkommen. Der jungen Familie bleibt nur ein Ausweg voller Gefahren: Sie flieht nach England, an den Hof von Wilhelm dem Eroberer, der Erik einst zum Ritter geschlagen hat. Und finden sich dort einmal mehr in einem Geflecht aus Verrat und Intrigen wieder. Als Erik in Gefangenschaft gerät, ist Alienor erneut in einem fremden Land ganz auf sich gestellt. Und erfährt zudem, dass sich um ihre Herkunft ein dunkles Geheimnis rankt … Sehnsüchtig erwartet: Der dritte Roman um die Eifelgräfin Alienor und den schwedischen Königssohn Erik!

Autorenportrait

Dagmar Trodler, 1965 geboren, arbeitete als Krankenschwester und studierte dann Geschichte und skandinavische Philologie in Saarbrücken, Aachen und Köln. Sie lebt in der Lüneburger Heide. Ihr letztes Buch Die Totenfrau des Herzogs und ihre historische Roman-Trilogie Die Waldgräfin, Freyas Töchter und Die Tage des Raben sowie Die Rose von Salerno begeisterten Leser, Buchhändler und Rezensenten gleichermaßen.

Leseprobe

England.' 'England', wiederholte ich und versuchte, den merkwürdigen Laut nachzuahmen, den mein Lehrer so perfekt beherrschte. Er schüttelte den Kopf. 'Nein, England. Ihr müsst Eure Zunge mehr einsetzen. Englllland. Versucht ein anderes Wort. Jorvik.' Das bereitete mir keine Schwierigkeiten, wie ich überhaupt die neue Sprache auf unserer Reise gut gelernt hatte, aber Cedric war mit meiner Aussprache nicht zufrieden und feilte bei jeder Gelegenheit daran herum. An den Tagen auf See hatte mir das so manche langweilige Stunde vertrieben, aber jetzt wurde es mir doch ein bisschen lästig. Der Spielmann spürte, wie ich bockig wurde, und setzte eine strenge Miene auf. 'Konzentriert Euch. Wer weiß, wofür es einmal gut ist.' Ich seufzte, zu träge, um wirklich verärgert zu sein. Es war so ein friedlicher, sonniger Tag, und selbst die Möwen, die uns begleiteten, kreischten nicht so laut wie sonst. Cedric scharrte mahnend mit dem Fuß. 'Also gut. Jorvik. Jorrrrrviiik. Und die Angelsachsen sagen York. Yorrrrk.' Irgendwie klang dieser Name finster. York. 'York. Mit runder Zunge, York. Hier' - er fummelte sich so umständlich am Mundwinkel herum, dass ich lachen musste -'hier muss es rund sein. York. England. Ihr lernt sehr schnell, Alienor von Uppsala.' Damit setzte er sein Spielmannsgesicht auf und begann zu dichten. 'Eine leichte Zunge ziert ihren Mund, Worte perlen heraus, fein und rund, tropfen in mein Ohr, perlen in mein Herze, machen süßen Schmerze.' Und mein Lehrer sah mich keck lächelnd an. Seine albernen Verse hatten mich schon öfter aufgeheitert. Die Sonne schien warm auf sein braunes und - wie bei Spielleuten üblich - kurz gehaltenes Haar, das der Seewind verwirbelt hatte. Entspannt lehnte er sich gegen die Reling, rieb sich das bartlose Gesicht und löste beiläufig den Knoten seines Hemdverschlusses, den nächsten seiner drolligen Verse schon auf der Zunge. 'Der Schmerz streicht mir die Brust.' 'Wenn du mit meiner Frau tändelst, werf ich dich über Bord.' Die ruhige Stimme hinter uns verjagte das Lächeln aus Cedrics Augen. Hastig sprang er auf, stolperte über die Ruderbank, auf der wir uns niedergelassen hatten, und entfernte sich auf allen vieren in Richtung Laderaum, wo die Kinder mit Ringaile und Hermann ein geschütztes Plätzchen gefunden hatten. Ich drehte mich um. Erik stieg über die Ruderbank, und mit einem weiteren langen Schritt stand er bei mir. Der Wind spielte mit seinem offenen Haar, und in seinen Augen blitzte es mutwillig. Als er besitzergreifend meine Schulter umfasste, strahlte ich ihn an. 'Ist dieser Platz noch frei, dame chiere?' Erik ließ sich so dicht neben mir nieder, dass keine Feder mehr zwischen uns passte. 'Ich erlaube keinem Lehrer, mit meiner Frau zu tändeln', brummte er und schob seinen Arm zielstrebig durch unsere Mäntel hindurch, bis er meine Taille fand. 'Wir brauchen keinen Lehrer, schon gar keinen zerlumpten Verseschmied, und dieser da hat obendrein falsche Augen.' Ich küsste ihn auf den Hals. 'Hat er nicht.' 'Hat er doch.' 'Ich kann ihm ja sagen, er soll mich nicht anschauen.' Und damit sah ich in die himmelfarbenen Augen des Mannes, dem ich aller Angst zum Trotz wieder auf ein Schiff und aufs Meer gefolgt war, um Heimat in einem Land zu finden, von dem ich nur den Namen kannte. England. Englllland. 'Du nimmst mich nicht ernst', beschwerte er sich, ein Lächeln in den Augen, und auch um seinen Mund zuckte es verräterisch. 'Nicht immer', flüsterte ich und suchte den Platz an seiner Schulter, wo es sich so gut träumen ließ. Welch unermessliches Glück, dort liegen zu dürfen! Ich ließ meine Gedanken in die Vergangenheit schweifen. Es hatte eine Zeit gegeben, da war Erik mein Stallknecht gewesen und ich die junge Gräfin von Sassenberg, und derartige Vertraulichkeiten waren undenkbar gewesen. Damals, in dem Jahr, welches die Klosterschreiber 1065 nannten, hatte mein Vater, der Freigraf zu Sassenberg in der Eifel, ihn als Wilderer auf der Jagd gefangen und in den Kerker gesperrt. Als a Leseprobe

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Historische Romane, Erzählungen"

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

20,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

18,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

22,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

19,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

26,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

23,00 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen