0

Das Nostradamus-Rätsel

cbj

cbj
Erschienen am 19.01.2009
18,95 €
(inkl. MwSt.)

Nachfragen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570136539
Sprache: Deutsch
Umfang: 445 S.
Format (T/L/B): 4.4 x 22 x 14.5 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Eine Verschwörung, ein Verrat - und eine düstere Prophezeiung . Frankreich, 1566: Als Nostradamus Katharina von Medici in seiner düsteren Prophezeiung das Massaker der Bartolomäusnacht voraussagt, hat er auch eine Botschaft für die 13-jährige Mélisande: Sie, die Tochter eines Troubadours, soll in der Blutnacht dem König das Leben retten. Kurz darauf wird Mélisande beinahe Opfer einer Intrige des einflussreichen Comte de Ferignay. Sie flieht vom Hof und flüchtet sich zum todkranken Nostradamus, der ihr vor seinem Tode eine letzte Weissagung anvertraut. Mit dem geheimen Dokument im Gepäck, reist Mélisande im Sommer 1572 nach Paris. Dort deutet alles darauf hin, dass die Blutnacht bevorsteht - doch bevor Mélisande ihre Rolle in der Prophezeiung erfüllen kann, wird sie beinahe erneut Opfer einer Verschwörung . Nach dem Bestseller »Das MediciSiegel« der neue Verschwörungsroman von Teresa Breslin Spannender Aufhänger der Handlung: die düstere Prophezeiung des Nostradamus! Von CarnegieMedalPreisträgerin Breslin

Leseprobe

Genfer See Die Prophezeiung Südfrankreich, Frühling 1566 Mord! Mord und schändlicher Verrat! Der alte Mann mit dem wallenden, weißen Bart zitterte, während er sprach. »Hört mir zu, ich bitte Euch! Blut strömt rot durch die Straßen von Paris!« Im großen Saal des Palasts von Cherboucy drängten sich die Edlen und die Höflinge nach vorn, um besser hören zu können. Der Seher griff in die Falten seines Umhangs und zog ein zerknittertes Pergament hervor. Er hielt es hoch und las mit lauter Stimme vor: »Lodernde Flammen, unbarmherziges Metzeln, Verrat schändet das königliche Geschlecht. Verborgene Taten kommen ans Licht und alle außer einem werden zugrunde gehen. Er wird vom Schwert verschont bleiben, allein gerettet durch das Wort.« »Oh, welch abscheulicher Frevel!« Er stieß mit dem Finger auf die Schrift und seine Stimme schwoll zu einem Wehklagen an. »Hundert Tote! Nein! Mehr! Zweihundert!« Speichel quoll aus seinen Mundwinkeln. »Und mehr! Und noch viel mehr! Dreihundert! Vierhundert! Fünfhundert! Fünf mal fünfhundert.« Stöhnend raufte er sich die Haare. »Die Glocke tönt. Paris schreit auf im Todeskampf. Säuglinge werden von der Mutter Brust gerissen; sie werden ans Schwert geliefert, zerschmettert, zu Tode geprügelt. Keiner ist sicher. Die Menschen versuchen zu fliehen. Seht nur!« Dem alten Mann traten die Augen hervor. »Seht, wie sie wegrennen! Doch sie laufen vergeblich. Ihre leblosen Leiber türmen sich in den Straßen zu Bergen auf, ihre Leichname verstopfen die Flüsse. Das Leben des Königs ist verwirkt. Oh, welch heimtückisches Morden!« Von ihrem erhöhten Sitz aus beugte sich Katharina von Medici, die Regentin von Frankreich, vor und lauschte aufmerksam. Doch ihr Sohn, der junge König Charles, lachte nur. »Paris ist eine Stadt, die mir wohl gefällt. Wenn ich Hof halte in der königlichen Residenz, so tue ich das ganz ohne jede Furcht.« Der Wahrsager reckte die Hände über den Kopf. »Der Tod ist hier an diesem Ort! Hier und heute Nacht!«, rief er aus. »Ich fühle, dass er ganz nahe ist!« Mit schreckerfülltem Blick sah er hinauf zu den Dachsparren. »Hört das Schlagen seiner Flügel! Sogar jetzt, während ich spreche, schwebt der Engel des Todes über unseren Häuptern!« Ein Raunen ging durch die Reihen der Anwesenden. Alle reckten die Hälse und schauten nach oben. Einige staunten verwundert, andere kicherten hinter vorgehaltener Hand. »Sire, Ihr solltet das, was Nostradamus sagt, nicht so einfach abtun«, zischte Katharina von Medici ihrem Sohn zu. »Er ist kein Prophet wie jeder andere.« »Genug davon.« Der König hob die Hand und gebot Stille. »Wir danken Euch für Eure Mühe, Wahrsager. Ihr könnt jetzt gehen.« Man konnte sehen, dass die Regentin verärgert war, denn sie zog die Stirn in Falten und biss sich auf die Lippe. Aber sie widersprach nicht, sondern zog ihren Beutel hervor und gab einem Diener ein paar Münzen für den alten Mann. Nostradamus blickte voller Verachtung auf das Geld und warf es auf den Boden. »Ich bin hierhergekommen, um Euch zu warnen«, sagte er würdevoll, »nicht weil ich von Euch Gold wollte.« »Spielmann«, forderte der König meinen Vater auf, »spiel mir ein Lied.« Er klatschte in die Hände. »Ein fröhliches Lied. Und bitte deine Töchter, ein wenig für mich zu tanzen.« Mein Vater winkte meine Schwester und mich herbei. »Chantelle, Melisande.« Er legte uns die Hände aufs Haupt. »Ich glaube, der König braucht ein wenig Zerstreuung. Wie wär's mit einem Madrigal? Und danach ein munterer Reigen, was meint ihr?« Vater zupfte seine Laute und begann, mit leiser Stimme zu singen. Meine Schwester und ich schüttelten unsere Fingerzimbeln im Takt der Musik und warteten auf den richtigen Augenblick, um in die Mitte des Saals zu laufen. Nostradamus starrte den König an. »Heute hört Ihr mir nicht zu«, rief er dann laut. »Aber ich sage Euch, eines Tages werdet Ihr hören. Doch dann wird es zu spät sein!« Der alte Mann ließ die Goldmünzen liegen, wo sie waren, wandte sich um und verließ den Saal. Als er Leseprobe

Weitere Artikel vom Autor "Breslin, Theresa"

Alle Artikel anzeigen

Weitere Artikel aus der Kategorie "Kinder- und Jugendbücher/Jugendbücher ab 12 Jahre"

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

18,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

14,95 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

17,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

23,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

22,00 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen